s'Abentüür vo Namuria
Verfasser Text: Maya Bürgi, Musik und Liedtexte: Martina Grenacher
Aufführungsjahr 2016
Aufführungsorte Herbstmärt Wölflinswil (zwei Vorstellungen)
Gemeindesaal Olsberg, im Rahmen der "Novämbergschichte" der Bibliothekskommission (eine Vorstellung)
Steinlikeller Schulhaus Storebode, Möhlin:
- je eine Vorstellung für die Unterstufen der Primarschulen Fuchsrain und Storebode Möhlin
- zwei öffentliche Vorstellungen
- je eine Vorstellung für die Unterstufe der Primarschule Obermatt Möhlin und die 2. Klasse der Primarschule Zeiningen
Die Geschichte Das Mädchen Charlotta ist eine richtige Leseratte, die sich von den Geschichten in Büchern regelrecht mitreissen lässt. Das Buch mit dem Titel «Das Abenteuer von Namuria» hat es Charlotta ganz besonders angetan: Es handelt vom Märchenland Namuria, das von einem bösen Zauberer namens Salafir bedroht wird. Dieser will alle Bewohner von Namuria in Ketten legen und zu seinen Sklaven machen, wenn es innert sieben Stunden, also bis zum Sonnenuntergang, niemandem gelingt, das zu verhindern. Charlotta ist voller Mitleid und würde den Menschen in Namuria gerne helfen. Aber es ist ja nur eine Geschichte… Denkt sie. - Doch dann geschieht das Unfassbare: Plötzlich betritt ein unbekanntes Mädchen Charlottas Zimmer und stellt sich als Rabea vor. Sie habe aus ihrem Heimatland flüchten müssen, weil der böse Zauberer Salafir gedroht habe, alle Macht an sich zu reissen und die Menschen anzuketten. Charlotta traut ihren Ohren kaum. Salafir? Anketten? Als sie Rabea fragt, ob denn ihr Heimatland zufällig Namuria heisse, gerät diese ganz aus dem Häuschen: Weil Charlotta die Geschichte von Namuria kennt, hält sie sie für das «allwissende Kind» welches laut einer Prophezeiung, von der ihr die weise Eule Eulalia erzählt hat, Namuria vom Zauberer Salafir befreien werde. Sie drängt Charlotta, mit ihr mitzukommen. Nachdem sich Charlotta von ihrer Verwunderung erholt hat, folgt sie Rabea gerne. Denn nun kann sie endlich auch einmal ein richtiges Abenteuer erleben!

In Namuria angekommen, schlägt Rabea Charlotta vor, sich auszuruhen um ihre Kräfte zu sparen. Sie mache sich derweil bei der hundertjährigen Eiche auf die Suche nach der Eule Eulalia, um sie nach dem genauen Wortlaut der Prophezeiung zu fragen. Während Rabea unterwegs ist, vertreibt sich Charlotta die Zeit mit Singen und erregt dabei die Aufmerksamkeit der Eule Eulalia, welche zufällig gerade vorbeifliegt uns sich darüber wundert, dass in dieser schwierigen Zeit für Namuria noch jemand Lust hat zu singen. Charlotta erklärt der Eule, dass sie eben nicht aus Namuria stamme und erzählt auch, dass Rabea sie hergebracht habe, weil sie glaube, Charlotta sei das in der Prophezeiung erwähnte allwissende Kind. Eulalia ist hocherfreut über diese Neuigkeit, die einen Hoffnungsschimmer für Namuria bedeutet. Charlotta möchte von der Eule wissen, wie sie den Zauberer Salafir besiegen solle, wo sie doch keine Waffen habe und auch nicht zaubern könne. Soweit Eulalia weiss, geht es in der Prophezeiung auch gar nicht um Waffengewalt oder Zauberei. Vielmehr, so sagt sie, brauche das allwissende Kind zur Rettung von Namuria Mut, Geschicklichkeit und ein grosses Herz. Ihren Mut könne Charlotta gleich unter Beweis stellen: Sie müsse sich auf den Weg ins Grimmlandsgebirge machen, wo Salafirs Schloss stehe und von wo aus er Namuria mit seinen Zauberflüchen bedecke. Nur ein Weg führe dorthin: die schmale, windschiefe Brücke über die schwarze Klamm, eine abgrundtiefe Schlucht. Kein Bewohner Namurias habe sich bist jetzt darüber gewagt. Eulalia wünscht Charlotta viel Glück und fliegt davon.

Während Charlotta sich fragt, in welcher Himmelsrichtung das Grimmlandsgebirge wohl liegt, kommt plötzlich ein Rattenjunge mit Rucksack daher spaziert. Er reagiert ziemlich unwirsch, als Charlotta ihn als herziges Mäuschen bezeichnet und nach seinem Namen fragt. Erstens heisse er Roderick und zweitens sei er eine Ratte, genauer gesagt, eine Wanderratte, wie an seinem Rucksack unschwer zu erkennen sei. Als Charlotta ihn fragt, ob er den Weg ins Grimmlandsgebirge kenne, wird er zutraulicher und erklärt stolz, er kenne Namuria wie seine Hosentasche. Roderick zeigt Charlotta, in welche Richtung sie gehen soll, fügt aber an, er selber sei noch nie im Grimmlandsgebirge gewesen. Man müsse nämlich zuerst über eine alte Wackelbrücke über einen mühsam tiefen Graben. Und er sei nicht schwindelfrei. Aber soweit er gehört habe, lohne sich das Grimmlandsgebirge auch gar nicht für einen Besuch: Es gebe keine Wanderwege, die Landschaft lasse zu wünschen übrig und überdies wohne dort so ein «Grüsel», der gemeine Tricks auf Lager habe und Saladingsbums heisse. Charlotta klärt Roderick über den bösen Zauberer auf und darüber, dass man sie für das allwissende Kind hält, das einer Prophezeiung gemäss Namuria von Salafir erlösen solle. Roderick erklärt sich spontan bereit, Charlotta zu begleiten, denn eine Wanderratte könne man immer brauchen… Die beiden machen sich auf den Weg, müssen dann aber bei der Brücke an der schwarzen Klamm feststellen, dass ihnen der Mut fehlt, diese zu überqueren. Erst nachdem mutige Zuschauer ihnen zeigen, wie man über eine derart schmale Brücke balanciert und sie lautstark anfeuern, gelingt den beiden die Überquerung. Nach der erlebten Aufregung muss Roderick unbedingt «für kleine Ratten» und verschwindet im Tannenwäldchen. Während Charlotta auf ihn wartet, kommt plötzlich Eulalia geflogen, die mächtig stolz auf Charlotta ist, weil sie die erste Aufgabe der Prophezeiung geschafft hat. Während das Mädchen an der schwarzen Klamm seinen Mut bewiesen hat, war sie auch nicht untätig; sie hat den genauen Wortlaut für die nächste Aufgabe in der Prophezeiung nachgelesen. Folgendes steht geschrieben:

Allwüssends Chind,
bou jetz ganz gschwind
us Hölzli nid z’dick
mit allem dim Gschick
e ganz langi Reihe,
wo am Schluss erscht söll gheie.
Das isch ganz wichtig:
S’letscht Hölzli zeigt d’Richtig
zum Schloss vom Feind,
wo’s bös mit eus meint.
Lueg, dass die Reihe schtoht,
bevor d’Sunne untergoht.

Eulalia selber wird nicht schlau aus diesen Worten und ist deshalb umso beeindruckter, als Charlotta ohne Mühe daraus liest, dass sie mit irgendwelchen Hölzchen eine Reihe in Domino-Manier aufstellen soll, die dann, sobald die Hölzchen gefallen sind, den Weg zu Salafirs Schloss weisen wird. Nur ein Problem hat sie dabei: Woher ein Domino-Spiel oder ähnliches nehmen, hier im unwirtlichen Grimmlandsgebirge? Jetzt, wo die Sonne bereits langsam sinkt? Die Eule Eulalia anerbietet sich auszufliegen um irgendetwas Geeignetes zu suchen, womit sich so eine Reihe bauen liesse.

Kaum ist Eulalia verschwunden, ertönt ein Wehgeschrei. Roderick hat sich bei seinem Geschäft im dunklen Tannenwald den Fuss an einer Kiste angestossen! Charlotta tröstet den Rattenjungen und dann öffnen sie gemeinsam die Kiste. Darin finden sie - welch glückliche Fügung! - Kapla-Hölzer, mit denen sich mit ein wenig Geschick eine Reihe aufstellen lässt. Die beiden machen sich sofort an die Arbeit, doch weil Roderick zu tollpatschig ist, fallen die Hölzer immer wieder um. Da müssen also einmal mehr ein paar Zuschauer ans Werk und unter Anfeuerungsrufen des restlichen Publikums unter der Leitung von Roderick gelingt der Bau der Reihe dann tatsächlich. Roderick gebührt schlussendlich die Ehre, das erste Hölzchen anzustossen. Blitzschnell liest Charlotta aus den gefallenen Hölzern die Richtung zum Schloss von Salafir ab und rennt los. Roderick will noch rasch die Kapla-Hölzer aufräumen und da passiert es - er klemmt sich den Fuss unter der Kiste ein! Verzweifelt ruft er nach Charlotta und diese ist nun hin- und hergerissen: Soll sie jetzt, wo die Sonne kurz vor dem Untergang steht, Zeit verlieren und sich um Roderick kümmern oder soll sie ihren Freund dem Schicksal überlassen und gegen Salafir kämpfen? Da hört sie plötzlich die Stimme der Eule Eulalia, die ihr sagt, sie solle an die Prophezeiung denken und auf ihr Herz hören. Nun ist für Charlotta plötzlich alles klar. Wenn sie auf ihr Herz hört, rät es ihr, im letzten Tageslicht zu Roderick zurückzulaufen und ihm zu helfen, geschehe, was wolle. Sie macht ihrem Freund gerade einen notdürftigen Verband um den verstauchten Fuss, als die Sonne untergeht. Ängstlich warten Charlotta und Roderick auf den bösen Zauberer Salafir. Es donnert und dann ertönt plötzlich Salafirs furchteinflössende Stimme: Er habe es nie für möglich gehalten, dass die alte Prophezeiung tatsächlich eintreffen werde, aber Charlotta habe ihn besiegt! Sie habe die ultimative Waffe gegen das Böse gefunden, nämlich die Liebe ihren Nächsten gegenüber. Sie habe sich entschieden, ihrem Freund zu helfen, statt mit wenig Aussicht auf Erfolg gegen die grosse, unbekannte Bedrohung von Namuria zu kämpfen. Im Kampf hätte sie keine Chance gehabt, gegen den Zauberer zu gewinnen, aber weil sie auf ihr Herz gehört habe, habe sie Salafirs Macht zerstört. Noch bevor der Morgen graue, werde er für immer verschwunden sein, denn Charlottas Liebe und Mitleid lösten alles Böse auf… Salafir stöhnt noch einmal fürchterlich auf und dann herrscht Ruhe.

Charlotta kann ihr Glück noch kaum fassen, da eilt Rabea herbei. Sie hat bei der hundertjährigen Eiche auf die Eule Eulalia gewartet und, als diese dann endlich gekommen ist, von ihr erfahren, dass Charlotta den Zauberer bereits besiegt und Namuria gerettet hat! Die beiden Mädchen fallen sich um den Hals und singen dann gemeinsam mit dem Publikum ein Lied: Namuria söll d’Freiheit ha!





























Die weise Eule Eulalia begrüsst das Publikum. Charlotta ist ganz begeistert vom Buch "Das Abenteuer von Namuria". Rabea ist aus Angst vor dem bösen Zauberer Salafir aus Namuria geflüchtet und steht plötzlich in Charlottas Zimmer. Eulalia weiss, was das "allwissende Kind" zur Rettung von Namuria braucht: Mut, Geschicklichkeit und ein grosses Herz.
Roderick ist kein herziges Mäuschen, sondern eine Wanderratte! Publikumsliebling Roderick. Die Kinder bekunden wenig Mühe mit der Überquerung der schwarzen Klamm... ...sodass sich schlussendlich auch Charlotta über die schmale Brücke traut.
Und auch der nicht ganz schwindelfreie Roderick muss sein Angst schliesslich überwinden. Eulalia kennt nun den genauen Wortlaut der Prophezeiung. Charlotta tröstet Roderick, der sich den Fuss angestossen hat. Tatkräftige Hilfe der Zuschauer beim Bau der Hölzchenreihe.
Roderick darf die Reihe anstossen... ...und klemmt sich danach beim Aufräumen den Fuss ganz fürchterlich ein. Rabea kann kaum glauben, dass Charlotta während ihrer Abwesenheit Salafir besiegt hat. Namuria hat die Freiheit zurück!
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