Dr Häxetrank
Verfasser Text: Maya Bürgi, Musik und Liedtexte: Martina Grenacher
Aufführungsjahr 2013
Aufführungsorte Gemeindesaal Olsberg, im Rahmen der „Novämbergschichte“ des Frauenvereins Olsberg
Steinlikeller Schulhaus Storebode, Möhlin:
- eine öffentliche Vorstellung
- zwei Vorstellungen für die Unterstufenklassen Schulhaus Storebode und die Klasse 2b Schulhaus Obermatt
Aula Oberstufenschulhaus Ebnet Frick: zwei Vorstellungen für Kindergarten und 1. und 2. Klasse Primarschule Frick
Die Geschichte Philipp ist ein aufgeweckter, unternehmungslustiger Junge von acht Jahren. An manchen Tagen der Woche wird er
von seiner Grossmutter betreut, einer gütigen alten Frau, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Philipp liebt seine Grossmutter und es betrübt ihn sehr, dass sie nicht mehr gut hört. Eines Tages kommt er von der Schule und will der Grossmutter mit einem neu erlernten Lied eine Freude bereiten. Die alte Dame kann sein Ständchen jedoch kaum hören und deshalb beschliesst der Junge, dass etwas geschehen muss. Was zu unternehmen sei, kann ihm der Kater Camillo verraten. Er gehört der Grossmutter und beginnt zu Philipps masslosem Erstaunen an diesem Tag mit ihm zu sprechen wie ein Mensch. Er verrät Philipp, dass er diese Fähigkeit von der Hexe Bétula erlernt habe, die in einem Häuschen im tiefen Tannenwald wohne und unter den Tieren als Geheimtipp gelte. „Weisch nümm ii und us vor Sorge, due der bi der Bétula e Häxetrank bsorge!“, laute ein Sprichwort der Tiere. Die Hexe habe bestimmt auch gegen Grossmutters Schwerhörigkeit den passenden Trank.

Nach anfänglichem Zögern lässt sich Philipp von Camillo überzeugen, mit ihm zusammen die Hexe aufzusuchen. Das verlangt dem Jungen eine grosse Portion Mut ab, zumal sich der Kater auf halbem Weg von ihm verabschiedet, weil er unbedingt eine Maus erwischen muss, auf die er schon lange spekuliert hat. So tritt Philipp der Hexe Bétula dann ganz alleine entgegen. Seine Angst ist jedoch unbegründet, denn Bétula ist eine nette Hexe und gerne bereit, Philipp zu helfen. Das Rezept für den passenden Trank ist schnell gefunden im Hexenbuch, allerdings entpuppt sich die Zutatenliste als Herausforderung: Flüssigen Mondschein, eine Prise Sonnenstaub und ein paar Tropfen Drachenblut kann man nicht einfach in der Apotheke oder der Migros kaufen, wie Philipp sich das denkt. Mondlicht bekomme man von der Mondfee, meint die Hexe, Sonnenstaub könne die Sonnenfee geben und fürs Drachenblut müsse Philipp zum Drachen Rumpel. Allerdings wisse sie nicht, wo die beiden Feen zu finden seien. Und was den Drachen Rumpel anbelange, so brauche es ganz schön Mut, diesem lärmigen, furchteinflössenden Wesen gegenüberzutreten. Um seiner Grossmutter zu helfen ist Philipp aber zu allem entschlossen. Er verabschiedet sich von Bétula und macht sich auf den Weg.

Anfänglich weiss er nicht, wohin er sich wenden soll, doch da taucht Kater Camillo wieder auf. Seine Mäusejagd war zwar erfolglos, wie er berichtet, als nachtaktives Tier hat er jedoch einen Tipp für Philipp: Er solle warten, bis abends der Mond aufgehe. Wo der Mond sei, könne ja logischerweise auch die Mondfee nicht weit sein. Das leuchtet Philipp ein, doch er hat keine Lust, stundenlang zu warten, bis es Abend wird. Er überlegt sich deshalb eine List: Mit tatkräftiger Unterstützung des Publikums tut er so, als wäre der Tag schon vorbei und alle seien müde. Das funktioniert tatsächlich: Der Vollmond geht auf und die Mondfee erscheint. Weil der Mond, wie die Fee sagt, für alle Menschen auf der Erde scheine, ist sie gerne bereit, Philipp eine Flasche voller Mondlicht zu schenken. Was er mit der silbernen Flöte anfangen soll, die ihm die Mondfee mit den Worten „die Flöte hilft der, wenn’d vor Schreck muesch bange“ ausserdem überreicht, weiss der Junge allerdings nicht. Die Mondfee sagt dazu nur geheimnisvoll, dass die Zeit für die Flöte kommen werde. Nachdem die Mondfee wieder verschwunden ist, macht Philipp erste zögerliche Versuche, auf der Flöte zu spielen, und als es ihm immer besser gelingt, vergisst er beinahe, dass er ja noch zwei weitere Zutaten für den Hexentrank auftreiben muss.

Ermutigt von der Tatsache, dass sich die Mondfee hat überlisten lassen, versucht Philipp die Sonnenfee auf die umgekehrte Weise hervorzulocken. Zusammen mit dem Publikum tut er dergleichen, als wäre Morgen. Und tatsächlich, auch die Sonnenfee erscheint - wenn auch etwas verwundert darüber, dass schon wieder Morgen ist. Zu Philipps Erleichterung ist sie ihm aber nicht böse wegen seiner List. Das könne die Sonnenfee drum gar nicht, sie sei immer gut aufgelegt, erklärt ihm diese. Beeindruckt von Mut und Hilfsbereitschaft des Jungen ist die Fee gerne bereit, ihm ein wenig Sonnenstaub zu schenken. Weil sie just am Vortag wieder einmal ihre ganze Wohnung abgestaubt habe, sei genügend Sonnenstaub vorhanden. Ausserdem hat sie für Philipp einen Tipp zum Aufenthaltsort des Drachen Rumpel: Er wohne in einer Höhle im Felsgebirge und sei wegen seines Lärms leicht zu finden - schliesslich heisse er nicht umsonst Rumpel.

Damit verabschiedet sie sich von Philipp, dem nun seine schwerste Aufgabe bevorsteht. Denn den Drachen Rumpel hört er schon nach kurzem Fussmarsch von weitem brüllen und grollen. Völlig verschreckt diskutiert Philipp mit dem Publikum, was zu tun sei und beschliesst dann zu versuchen, den Drachen mit seiner eigenen Waffe zu schlagen - mit viel Lärm. Zusammen mit dem Publikum wird ein Riesenkrach veranstaltet. Zunächst scheint das auch zu funktionieren, doch als Philipp sich frohlockend der Höhle des Drachen nähert, kommt Rumpel mit Gebrüll und funkelnden Augen herausgeschossen und schlägt Philipp in die Flucht. Doch dieser erinnert sich plötzlich der Worte der Mondfee zur Querflöte: „Ihri Zit wird cho, du merksch es denn scho.“ Entschlossen setzt Philipp die Flöte an die Lippen und beginnt zu spielen. Der Drache Rumpel verstummt sofort und lässt sich nach dem Flötenspiel auch tatsächlich in die Nase stechen und etwas Blut abnehmen. Philipp verspricht ihm dafür, ihm jeweils am schulfreien Mittwochnachmittag mit der Flöte vorzuspielen.

Überglücklich kehrt Philipp kurz darauf mit den drei Zutaten zur Hexe Bétula zurück. Diese kommt aus dem Staunen ob Philipps Mut und Erfolg kaum heraus, braut ihm aber mit Freuden und mit Hilfe des Publikums den ersehnten Zaubertrank. Schlussendlich übergibt sie ihn dem Jungen mit der Empfehlung, seine Grossmutter solle etwas Zucker dazu tun, sonst sei er zu bitter wegen des Drachenbluts…








































Die Grossmutter strickt an einem Socken für ihren Enkel Philipp. Philipp erzählt seiner Grossmutter von der Schule... ...und singt ihr das neu erlernte Lied vor. Kater Camillo zeigt Philipp den Weg zur Hexe Bétula im tiefen Tannenwald.
Hexe Bétula pfeift ein Liedchen auf der Nasenflöte. Ein Tässchen frischen Tee für den erschöpften Philipp. Bétula schlägt das Rezept für den passenden Trank in ihrem Hexenbuch nach. Der schlaue Kater Camillo gibt Philipp einen Tipp, wie er die Mondfee finden könnte.
Der Mond ist aufgegangen. In dieser Flasche ist ein wenig Mondlicht gefangen. Die Mondfee überreicht Philipp auch eine Querflöte. Erste Spielversuche.
Die Sonnenfee wundert sich, dass es bereits wieder Morgen ist. Die Sonnenfee nicht nachtragend. Der furchteinflössende Drache Rumpel streckt brüllend den Kopf aus seiner Höhle. Durch Philipps Flötenspiel lässt sich der Drache besänftigen.
Nun kann der Hexentrank gegen Schwerhörigkeit gebraut werden. Auch die Zuschauer helfen kräftig mit. Philipp kann seiner Grossmutter eine Flasche mit Zaubertrank bringen. Bétula, Camillo und Philipp verabschieden sich vom Publikum.
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